Harry's Bericht von Prag und Zlin Prag, 1.4.2010 Nach den erfolgreichen Auftritten bei den beiden Masters of Rock Festivals 2007 und 2009 sind wir nun auf dem Weg zu Clubshows in Prag und Zlin (das ist der Ort, in dem das Masters Festival stattfindet), wo wir dann unser komplettes Set zum Besten geben können. Festival bedingt hatten wir bei den Masters Auftritten ja nur jeweils ca. eine Stunde gespielt. Wir haben uns für die gleiche Setlist wie in Spanien entschieden, d.h. mit „Underworld“ und „Heaven in black“ im Akustik-Set. Auf meiner Fahrt zum Flughafen nach Köln am Vortag passierte natürlich, was passieren musste mir platzte ein Reifen am Auto. Gott sei dank war ich früher losgefahren, da im Kölner Raum immer Staugefahr besteht. Ich rief den Rest der Band an, um meine Panne zu melden und wartete auf den ADAC. Der war schnell zur Stelle, so dass ich letztendlich noch gerade rechtzeitig am Flughafen ankam. So viel Hektik am frühen morgen. Nach der Ankunft in Prag und der Fahrt zum Hotel hatten natürlich alle Hunger und Durst, mussten aber feststellen, dass es im Hotel nichts gab. Unser Fahrer, der auch als unser Fremdenführer abgestellt, gab uns noch einen Tipp, war aber kurz darauf verschwunden. In Prag klarzukommen ohne die Sprache zu können das klang nach Abenteuer. In der Nähe des Hotels gab es ein Restaurant. Da wurde nicht lange überlegt und wir fielen in den Laden mit der ganzen Horde ein. Nach der ersten Runde tschechischen Biers (die Show war ja erst am nächsten Tag und ein 0,5l Bier kostete umgerechnet €1,30) lockerte sich dann auch die Stimmung merklich. Dazu gab es dann Pizza (für €3). Und so saßen wir dort den ganzen Nachmittag bis in den Abend und lauschten Marcos Anekdoten, die er lautstark zum Besten gab, bis dann der Rest der Band und die Jungs von Mad Max, die u.a. das Vorprogramm bestreiten sollten, eintrafen. Um Details zu besprechen, war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt und das wurde auf den nächsten Tag verschoben. Als ich am Showtag aufwachte, musste ich leider feststellen, das tschechisches Bier die gleichen Nachwirkungen hat, wie deutsches auch. Ich entschied mich erst mal für Frühstück, aber es gab keins. Aha. Die meisten entschieden sich dann, in die Stadt zu fahren, mit unserem Manager Nikolas, der ursprünglich aus Prag stammt, als Übersetzer, um dort einen McDonalds zu finden. Ich bin dann lieber im Hotel geblieben. McDoof ist nicht wirklich meins und hab meinen Brummschädel auskuriert. 16h Abfahrt zum Club. Eine schöne Bühne, ausreichend Platz. Alles schien ok. Da wir zum Teil die Instrumente wie Schlagzeug oder Keyboard und Verstärker von der anderen Vorband, die aus Tschechien kam, Eagleheart, mitbenutzten, mussten einige Dinge, die für den Umbau während der Show dann wichtig sind, abgestimmt werden. Z.B. war der Schlagzeuger von Eagleheart Linkshänder. Gut das Nikolas tschechisch spricht. Das wäre sonst Chaos geworden und unser Alex hätte seine Arme tauschen müssen. Der Soundcheck verlief dann auch normal. Mad Max starteten an diesem Abend und kamen auch sehr gut an. Eagleheart danach hatten ja mehr oder weniger ein Heimspiel. Als dann das Intro zu unserem Set anfing, fingen die Leute direkt an mitzuklatschen und die Stimmung war direkt auf Höchstniveau. So spielt man gerne. Die neuen Songs kamen super an, ebenso das Akustikset. Vor allem „Heaven in black“ wo Rob die Heavy Metal Mandoline spielt und ich in der Zeit seinen Bass traktiere. Bernie machte seine Späße mit dem Publikum, indem er seine Sprüche vorher hat ins tschechische übersetzen lassen und von einem Zettel ablas. Nach den Reaktionen des Publikums zu urteilen, war ich mir nicht so sicher, ob die Übersetzungen immer so astrein gewesen sind. Zwei Zugaben mussten denn auch sein und nach dem obligatorischen „Nana Kiss him goodbye“ ging’s dann erst mal zum auskühlen in die Garderobe. Viel Zeit blieb nicht, da jede Menge Fans warteten um Autogramme zu bekommen. Also, schnell raus und in die Menge getaucht. Das Konzert ist super angekommen und machte Lust auf den nächsten Tag. Zlin 2.4.2010 Zunächst mal lagen drei Stunden Fahrt vor uns. Heute gab es auch Frühstück im Hotel und die Abfahrt war für 10h angedacht. Nach der Ankunft in Zlin hieß es erst mal einchecken ins Hotel. Damit war dann aber das Mädel am Empfang völlig überfordert. So viele Leute auf einmal. Das war schwer und die Dame verlor komplett den Überblick. Wir haben unsere Zimmeraufteilung dann selber in die Hand genommen und sie hatte so lange Urlaub. Dann wieder ab zum Soundcheck. Da lief noch alles wie gewohnt. Zum Showbeginn, dann der Schock: Der Gitarrenamp lief nicht. Da war die Freude groß und unsere Techniker sprangen alle durcheinander. Zehn Minuten und das Problem war Gott sei dank gelöst. Die Show konnte beginnen. Die Reaktionen waren auch hier super. Aber die Pannenserie ging erst mal weiter. Marco riss dann der Gitarrengurt und er musste einen Teil des Songs dann kniend auf dem Boden spielen, damit die Klampfe nicht runterfiel, bis dann für Ersatz gesorgt wurde. Dann sah ich nur, wie unser Techniker immer wieder am Drumset, über das Alex spielte, Schrauben festdrehte. Bei dem Power von Alex, drohte das Ding auseinander zu fallen. Echte Wertarbeit anscheinend. Dann wieder der Gitarrenamp weg. Wackelkontakt. Einer musste die ganze Zeit das Kabel, das in dem Amp führte, festhalten, damit es keinen Aussetzer mehr gab. UND DAS ALLES WÄHREND DER SHOW!!!! Das Publikum merkte davon nichts und die Band rockte, als ob es kein morgen mehr gäbe. Deutsche Wertarbeit gegen mangelhafte Technik. Das geht. Die Setlist blieb unverändert. Anschließend wieder jede Menge Autogramme und danach Party in dem angeschlossenen Cafe. Jede Menge Fotoshootings von der angereisten Presse und langsam kam ich mir vor wie Robi Williams, musste deswegen mal die ein oder andere Grimasse schneiden. Als ich dann die Abfahrtszeit für den nächsten Tag hörte (7.30h) bereute ich nicht nur den letzten Jackie-Cola. Aber was soll’s. Der Veranstalter war zufrieden und stellte eine Wiederholung im Herbst oder Winter in Aussicht. Klasse. Aber ich denke, beim nächsten Mal werden wir lieber fahren, auch wenn’s weit ist, und mit eigenem Equipment anreisen. Die Nacht war für mich nach zwei Stunden Schlaf zu Ende. Den Rest hab ich im Auto auf der Fahrt nach Prag nachgeholt. Mehr davon.:-) Grüße Harry |